Habt ihr als Geschwister in der Vorbereitung von einander profitiert, also dass ihr beide zusammen an den EYOC geht?
Siri: Ich denke schon dass ich etwas profitieren konnte, da Timo ja auch schon letztes Jahr an der EYOC war. Auch konnten wir uns so super gegenseitig unterstützen und motivieren.
Timo: Wir unterstützten uns wo es ging, trainierten zusammen und freuten uns zusammen auf die EYOC.

Wie war es das erste Mal (Siri) bzw. wieder (Timo) als Teil der Schweizer Delegation am EYOC teilzunehmen?
S: Es war unglaublich toll ein Teil der Schweizer Delegation zu sein und somit das erste Mal im
Schweizer Nationaldress zu laufen. Auch herrschte eine super Stimmung und wir hatten eine geniale Zeit an der EYOC in Rumänien.
T: Es war extrem cool, ich freute mich riesig auf die Zeit. Die Stimmung innerhalb des Schweizer Teams und allen Delegationen war super.
 
Siri: Hast du von Timo Tipps bekommen?
Ja, er hat mir viel vom letzten Jahr erzählt und so konnte ich einige wichtige Tipps daraus ziehen.
So zum Beispiel, was man am Musterlauf am Tag vor dem Wettkampf anschauen soll, ohne sich 2 Stunden müde zu laufen.
 
Timo: Was hast du Siri besonders nahegelegt?
Es sind 3 Wettkämpfe innerhalb von 3Tagen, die Erholung ist sehr wichtig, und auch den Lauf möglichst schnell abschliessen, und auf den neuen Wettkampf fokussieren

Wie nervös warst du vor dem ersten Wettkampf am Freitag (Langdistanz)?
S: Durch den langen Aufenthalt in der Quarantäne konnte man gut nervös werden, aber meine Nervosität hielt sich in Grenzen. So richtig nervös wurde ich erst kurz vor dem Start aber ich konnte gut damit umgehen und somit sicher in den Lauf starten.
T: Ich war sehr angespannt, zum Glück startete ich so früh, denn die Quarantäne am Start war nicht sehr angenehm, es regnete in Strömen. Es war sicherlich ein psychischer Vorteil früh zu starten.
 
Wie zufrieden seid ihr gewesen mit eurem Langdistanz Rennen?
S: Es war mein erster Internationaler Wettkampf und ich glaube mit einem 15. Platz kann ich sehr zufrieden sein. Obschon ich einige kleinere Fehler gemacht habe und auf der langen Routenwahl etwas überfordert war.
T: Ich bin bewusst nicht allzu schnell gestartet, habe aber dennoch zum 1. Posten einen kleinen Bogen vor dem Postenraum gedreht. Zum 2. Posten machte ich einen kleinen Fehler welcher mich aber nicht aus dem Konzept brachte. Zum 5. Posten folgte eine Routenwahl, leider entschied ich mich für die falsche Route und kassierte da etwa 2 Minuten. Nun hatte mich der 2 Minuten hinter mir gestartete Norweger eingeholt und wir absolvierten den gesamten Wettkampf zusammen, einzig am Schluss hatten wir noch 30 Sekunden Zeitverlust zu beklagen. Im Ziel konnte ich auf einen einigermassen guten Lauf zurückblicken, physisch war heute nicht so mein Tag. Technisch konnte ich einen soliden Lauf zeigen. Mit keinen grösseren Fehlern.
 
Habt ihr euch darüber auch ausgetauscht?
S: Da wir unsere Karten erst am Abend bekamen, konnte man sich erst dann noch so richtig austauschen und mit dem Lauf abschliessen. Und sich danach voll auf den neuen Wettkampf, die Staffel konzentrieren.
T: Sicherlich, am Abend tauschten wir noch die Routen aus, gratulierten einander und verdrängten den heutigen Wettkampf um uns auf den neuen Tag zu konzentrieren.
 
Wie habt ihr die Staffel erlebt?
S: Die Staffel war für mich ein kleiner Höhepunkt, nach 2 Tagen Regenwetter hatten wir mal richtig schönes Wetter. So war die Stimmung sehr gut und es wurde fleissig angefeuert. Da sich unsere Startläuferin einen relativ grossen Rückstand von 11 Minuten eingehandelt hat, konnte ich als 17 los auf die 2. Strecke. Mit einem relativ guten Lauf konnte ich mich auf den 11. Platz verbessern und schlussendlich landeten wir nach 3. Strecken auf dem 7. Schlussrang.
T: Der Staffel Tag war für mich ein Trainingstag, auch deshalb war meine Vorbereitung an jenem Morgen nicht überragend.
Während der Staffel fieberte ich natürlich mit und feuerte meine Kameraden an.
In der Mixed-Staffel lief ich den Start, dieser Lauf gelang mir überhaupt nicht. Ich schaffte es den ganzen Lauf über nicht mich einigermassen zu konzentrieren.
 
Wie lief euch der letzte Wettkampf (Sprint)?
S: Von den drei Wettkämpfen lief mir der Sprint am schlechtesten, ich hatte immer wieder kleinere Hacker drin und machte dann auch noch einen grösseren Fehler, welcher viel Zeit kostete. Zudem kam ich auch läuferisch überhaupt nicht auf Touren. Trotzdem war es eine super Erfahrung und ich habe die Sprintatmosphäre sehr genossen.
T: Vor dem Sprint war ich extrem nervös, denn ich wusste, dass ich im Sprint in dieser Saison stark laufen kann. Mein Ziel war es immer genug Zeit einzugestehen um die Route fertig zu planen und dann aufs Gas zu drücken. Genau dies gelang mir am heutigen Tag super, den anspruchsvollen Sprint hatte ich grösstenteils im Griff. Zum 10. Posten aber übersah ich eine Durchgang, welches mich 10 Sekunden kostete, ebenfalls auf dem Weg zu diesem Posten verpasste ich einen Eingang, welches mich weitere 10 Sekunden kostete, im Postenraum dann noch ein kurzes herumstehen, weil ich nicht genau wusste wo der Posten steht. Zum 10. Posten verlor ich insgesamt 25 Sekunden und somit ein Diplom. Denn vom 10. Posten bis ins Ziel hatte ich einen super Lauf, und physisch war ich heute extrem bereit.

Wie seid ihr Empfangen worden in der Schweiz?
S: Wir wurden von Familie und Freunden am Flughafen Zürich mit Sonnenblumen, Kuhglocken gebimmel und Schweizerfahnen sehr herzlich empfangen.
T: Der Empfang war richtig schön, einige Leute empfingen uns mit Applaus am Flughafen in Zürich.

Was würdet ihr einander für einen Tipp geben für einen weiteren internationalen Einsatz?
S: Man soll sich nicht durch die fremde Umgebung zu fest beeindrucken lassen, denn es sind coole Einsätze und man soll es geniessen. Auch sehr wichtig ist eine gute Vorbereitung auf das Gelände, sowie der Musterlauf.
Timo an Siri:

  • Kartenstudium und auch Google Street View ist sehr gut um sich vorzubereiten, man hat so ein Bild im Kopf wie es aussehen kann.
  • An einem internationalen Wettkampf ist der Musterlauf sehr Wichtig.
  • Weiter so, nach dem diesjährigen Erfahrungen sammeln, nächstes Jahr als kein Neuling mehr, kann man mehr angreifen.

 
Was sind eure Ziele für die Herbstsaison?
S: Eines meiner Ziele ist es eine weitere Schweizermeisterschaftsmedaille zu gewinnen, sowie gute Resultate an den Nationalen OLs. Auch freue ich mich sehr auf den Jugendcup und hoffe, dass ich dort gute Leistungen abrufen kann.
T: Ich werde ab diesem Sommer ein Jahr in Schweden verbringen. Ich möchte an den Testläufen im Herbst eine gute Leistung zeigen, für welche ich in die Schweiz zurückkehre. In Schweden möchte ich an den grossen Staffeln für meinen Klub Eksjö SOK gute Leistungen zeigen, wie die Ungdoms Tiomila, 25 Manna und Smalandkavlen.
Eines meiner Saisonziele ist es, Ende des Jahres den Sprung ins Junioren Nationalkader zu schaffen.
 

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