Wie hast du deinen ersten internationalen Einsatz für die Schweiz erlebt?
Es war in jeder Hinsicht genial. Als Delegation mit anderen Schweizer OL Läufern deine Heimat an einem internationalen Wettkampf zu vertreten, ist ein einzigartiges Gefühl. Man fühlt sich wie ein kleiner Superstar ;) 
 
Der erste Wettkampf war über die Langdistanz. Gleich zum ersten Posten verlierst du relativ viel Zeit, was ist passiert?
Ich war mir am Start bewusst, dass es ein technisch anspruchsvoller Lauf werden wird. Aber mit einer so langen Postenverbindung gerade am Anfang, hatte ich nicht gerechnet. Mein Ziel, am Startpunkt stehen zu bleiben, hatte ich erreicht und so eine gute Route geplant. Nur bei der Umsetzung haperte es. Ich machte einen Parallelfehler, dessen ich mir erst lange nach dem Lauf bewusst wurde und landete zu weit oben und musste dann stark korrigieren und das kostete halt einige Minuten.
 
In der Folge konntest du dich vom 67. Zwischenrang noch auf den 34. Schlussrang verbessern. Bist du zufrieden mit dem Rest deines Wettkampfes?
Ich verlor in der ersten Hälfte des Laufes viel Zeit mit Suchen der Posten. Im zweiten Teil, wo die Geländeformen gröber wurden, konnte ich mein Können zeigen und so Zeit gutmachen. Da ich noch nie in ähnlichem Gelände gelaufen bin und meine Konzentration bis zum Schluss behalten konnte, bin ich zufrieden.
 
Was waren die Schwierigkeiten?
Ich tat mich schwer in den Routenwahlentscheiden und wusste nicht, ob sich umlaufen lohnen würde. Zudem hatte es nicht viele gute Anhaltspunkte und schlussendlich lief ich von einem sicheren Checkpoint zum anderen. So verlor ich Zeit, weil ich zu viel Kartenkontakt hatte.
 
Am zweiten Tag fand der Staffelwettkampf statt. Du hast es leider nicht in das Schweizer Team 1 geschafft. Konntest du dich trotzdem für deinen Einsatz im Mixed-Team motivieren?
Das war kein Problem! Es war der erste trockene Tag, nachdem es zwei Tage ununterbrochen geregnet hatte. Die Stimmung war genial und ich wusste, dass mir das Gelände liegt. Es war offenes voralpines Gelände mit vielen kleinen grünen Dickichten. Ich konnte mein Rennen ohne Druck absolvieren und ich suchte keinen einzigen Posten. So war ich schlussendlich mit meiner Zeit und dem neunten Strecken-Rang überglücklich.
 
Nach zwei Wettkämpfen in 2 Tagen – wie hast du dich auf den abschliessenden Lauf im Sprint am Sonntag vorbereitet?
Ich wollte das letzte Rennen einfach nur geniessen! Klar hatte ich schon zwei Wettkämpfe hinter mir und ich war schon etwas müde, aber das erging ja allen so. So kann man sagen, dass ich keine spezielle Vorbereitung traf, sondern mich lediglich von Herzen freute und noch einmal mein Bestes gab.
 
Was hast du dir persönlich für den Sprint vorgenommen?
Mein Hauptziel war es, erst loszulaufen, wenn ich die ganze Route geplant hatte, denn es hatte viele Heckendurchgänge und kleine Wege rund um die Wohnblöcke. 
 
Konntest du alles so umsetzen wie gewünscht?
Ich denke schon. Ich konnte trotz diffusen Routen schon etwas vorlesen und hatte den administrativen Lauf immer unter Kontrolle. Auch meine Beine machten mit und ich konnte aufs Tempo drücken, wo es der Lauf ermöglichte. 
Zur Rennmitte bist du zwischenzeitlich auf dem 5. Rang gelegen, was passierte beim 7. Posten?
Im Moment weiss ich gar nicht, warum du mich gerade nach diesem Posten fragst, denn ich verlor konstant Zeit auf die Bestzeit. Meine Route zum 7. Posten war am Anfang etwas zu viel Zickzack, aber ich glaube eher, dass mich die kleine Unsicherheit, die ich zum 5. Posten hatte, einholte.
 
Konntet ihr im Team eure Erfolge ein wenig feiern?
Nach dem Sprint hatten wir zwei Europameister und viele super Rangierungen, was uns in der Länderwertung auf den zweiten Rang katapultierte. Wir sind als Swiss-Team zusammengewachsen und feierten dies auch.
 
Jetzt bist du zurück in der Schweiz. Was sind deine Sommerpläne?
Am Samstag fliege ich mit meinen Eltern für 4 Wochen nach Mexiko. Wir besuchen meine Gastfamilie, bei welcher ich mein Austauschjahr verbrachte und reisen danach durchs Land. In der letzten Woche gehe ich ins Jugendlager, das ist das Trainingslager aller schweizerischen OL Nachwuchskader. Also kann ich mich nur freuen!
 
Was sind deine Ziele für die Herbstsaison?
Wettkampfmässig möchte ich an der MOM ein gutes Resultat erzielen und die JC Staffel D20 wird sicher auch eine Herausforderung, die ich gut meistern möchte. Mein grösstes Ziel ist es jedoch, den Sprung ins Schweizerische Juniorenkader zu schaffen.
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