Zwei Rütihöfler Familien organisieren einen Orientierungslauf
Beim Zusammenstellen der Wertungsläufe für die Aargauer Schüler- und Jugendmeisterschaft (ASJM) hatte der verantwortliche  Aargauer OL-Verband Ende letzten Jahres ein Problem: Es fehlte mindestens ein Wettkampf, damit die Schlusswertung aussagekräftig würde. Ob der Anlass auch einfach durchgeführt werden könne, wollte die Verantwortliche der ASJM im Verband, Judith Suter aus Rütihof, wissen. «Ja klar», beschied ihr die Verbandsleitung. Strecken für alle Kinder- und Jugendkategorien sowie drei offenen Bahnen für die Erwachsenen, eine kleine Festwirtschaft und – das Allerwichtigste – eine spezielle OL-Karte, würden reichen. Judith Suter, Ehefrau des früheren Spitzenläufers Niklaus Suter und Mutter dreier «Kinder», von welchen alle einem nationalen oder kantonalen Kader angehören, benötigte nicht lang und schon hatte sie ihre ganze Familie mit im Boot und ebenso die befreundete Familie Erne.
So kommt es also am Mittwochabend, 26. Juni, zu einer Première: Im Waldteil Schönert bei Müslen, zur Gemeinde Birmenstorf gehörend, wird zum ersten Mal ein ASJM-Abend-Wertungslauf durchgeführt, welcher von zwei Familien organisiert wird
Problemlose, schlanke, einfache Organisation
«Wir sind natürlich froh, dass wir dies so einfach organisieren können», meint Judith Suter, welche wie ihre ganze Familie und die Ernes Mitglied der OLG Cordoba Baden-Brugg-Zurzach ist. «Die Zusammenarbeit mit den Jagd- und Forstbehörden war reibungslos. Im Januar haben wir über den Lauf informiert und im März gab es eine kurze Informationssitzung mit dem zuständigen Forstamt der Gemeinde Birmenstorf». Die Wege vom «Wettkampfzentrum», der Waldhütte Schönert, zu Start und Ziel sind kurz, genauso wie die Anfahrtswege zum Waldhaus per Velo, OeV (Fussmarsch vom nahen Rütihof) oder auch  per Auto. Eine schlanke Organisation hat natürlich auch den Vorteil, dass man sich sogar am Familientisch über anstehende «Probleme» unterhalten kann.» Wie erwähnt, liegt die Führung zum grossen Teil in den Händen der Familie Suter. Die Ausschreibung hat der jüngste Sohn Jari verfasst, ebenso den Aufruf fürs Kuchenbacken innerhalb der OLG Cordoba für die Festwirtschaft. Den Einkauf für dieselbe wird Judith Suter besorgen. Würste können günstig vor Ort gekauft werden, müssen aber nach dem OL selbst gebraten werden – sicher für die «angefressenen» OL-Läufer eine tolle Ambiente, ihre Routen beim Grillfeuer besprechen zu können.
Spezielle Sprint-Karte
Der Schönert-Wald wurde bereits vor einigen Jahren speziell für den OL kartiert, wurde aber von Vater Nik Suter – mit Hilfe seines Bruders Leonhard – bei der Bahnlegung nochmals überarbeitet. „Im Massstab 1 : 5‘000 ist nun eine aktuelle Sprint-Karte entstanden“, meint Judith Suter.  Am Lauftag wird die Wettkampf-Anmeldung- und Auswertung von Lukas, Martina und Lilly Erne besorgt. Die jüngste Tochter Mara wird zusammen mit Judith Suter für den Kuchenverkauf verantwortlich sein. Wie in jeder Familie sind es die Mütter, welche für die Feinheiten und den Gesamtablauf verantwortlich sind: Judith Suter wird also noch von Martina Erne unterstützt.  Als (fast) einziger externer Helfer hat man den Präsidenten der OLG Cordoba verpflichtet: Thomas Schneider wird die Läufer im Ziel empfangen. Jari Suter und Eline Erne werden die Läufer bei der Anreise auf den Parkplatz einweisen. Siri und Nik sind für das Startprozedere verantwortlich. Timo Suter hat die Bahnen getestet und wird beim Posten setzen helfen. Für Timo und Siri geht es nach dem Abend-OL vom beschaulichen Müslen in die weite OL-Welt hinaus: Siri vertritt die Schweizer Farben an der Junioren-OL-WM in Dänemark vom 6.  – 13. Juli  und Timo möchte sich an den Testläufen für die WM der Aktiven in Sarpsborg (Norwegen) qualifizieren, welche vom 13. – 17. August stattfinden.
Auch nach dem Abend-OL ist wieder OL angesagt
Wer nun denkt, nach diesem Abend-OL sei Erholung und Badeferien angesagt, der täuscht sich: wie es sich für eine echte OL-Familie gehört, werden Suters als auch Ernes im Juli an der „Swiss-O-Week“, einem 5 Tage-OL in der Region Gstaad – teilnehmen und danach sind sie allesamt als Helfer und Teilnehmer am Aargauer 3-Tage-OL vom 16. – 18. August in Brugg im Einsatz! Ein Leben ohne OL? Gibt es das bei Suters? „Jein“, meint die Mutter, „wir haben zwar alle noch „anderes“, aber wir haben alle dermassen Freude an unserem schönen, gesunden Sport, dass wir „das Andere“ gar nicht vermissen.