Ueber 3000 Schulkinder auf Postenjagd im Aarauer Schachen
159 Schulklassen mit total 3014 Kindern von der 3. – 8. Klasse trafen sich gestern am 16. Aargauer sCOOL-Cup! sCOOL verbindet die Wörter Schule, OL und cooles Erlebnis. Zu zweit oder zu dritt liefen die Jugendlichen am Morgen und am Nachmittag je einen Orientierungslauf und dazwischen konnten Sie noch weitere Energie bei Geschicklichkeitsspielen verbrauchen. Ungenutzt blieb beim gestrigen Wetter die Möglichkeit des Gratiseintrittes ins Schwimmbad Schachen. Zwar fielen nur ab und zu ein paar Tropfen Regen, aber es war definitiv zu kalt, um noch eine Runde zu schwimmen oder auch fürs «sönnele». So hatte der diensttuende Bademeister, gekleidet in lange Hosen und Pulli, kaum Arbeit. Nur ein paar Unerschrockene Erwachsene zogen ihre Längen.
«Wir sind mehr als zufrieden, ja sogar glücklich und begeistert», meinten die beiden Hauptverantwortlichen, Christoph Wildhaber, Präsident des Aargauer OL-Verbandes und Eva Martin, OK-Chefin  des grössten Aargauer Schulsport-Anlasses und gleichzeitig des grössten gesamtschweizerischen Schul-OL-Wettkampfes. Gleiches hörte man von Jürg Hellmüller, Präsident des Schweizer OL-Verbandes. Er hob vor allem den Wettkampfort «Schachen» mit seiner sehr geeigneten Infrastruktur hervor sowie die tolle Kombination zwischen Leistungs- und Breitensport. Dies hatte seinen Grund, waren doch mit der grossen Aargauer Nachwuchshoffnung Eline Gemperle – sie gewann übrigens zwei Tage vor dem sCOOL-Cup den Aarauer Altstadtlauf – und den beiden Zürchern Siana Senn und Reto Egger gleich drei Mitglieder des Junioren-Nationalkaders vor Ort. Besten Werbung für den natürlichen und naturverbundenen OL-Sport – «dies gibt dem Anlass ein Gesicht», so Hellmüller weiter.
Alex Hürzeler outet sich als kartenkundig
Geradezu ins Schwärmen kam Regierungsrat und Bildungs- und Sportdirektor Alex Hürzeler bei seinem Besuch im Schachen. Wie wohl keine zweite Sportart, vereinigt das O, das Orientieren, und das L, das Laufen, sein Ressort: Sport mit Köpfchen und Fuss: «Schön, dass so viele Lehrpersonen mit ihren Schülern hier sind. Und besonders schön, dass sie diesen Schultag in der Natur, auf dem Feld, im Wald und in der Nähe des Flussufers verbringen. «Ebenso gefällt mir, dass der OL-Sport auf diese Weise nicht als Insider-Sport hinüber kommt, sondern erlebbar ist», so der Regierungsrat weiter.  Hürzeler selber bestreitet zwar den Orientierungslaufsport selbst nicht aktiv, jedoch sei er ein sicherer Kartenleser und benötige auch bei Autofahrten keinen GPS, meinte er nicht ohne Stolz.
Verschiedene Vorbereitungsarten
Die Jugendlichen hatten am Morgen und am Nachmittag je eine OL-Bahn, entsprechend ihrem Alter und ihren Fähigkeiten zu absolvieren. Nebst schnellen Beinen waren auch Konzentration und Achtsamkeit gefordert: nicht jeder Posten, der «im Wege stand», gehörte zur Kategorien-Bahn. Einige beherrschten dies schon ziemlich gut, bei andern wäre wohl noch eine weitere Schul-OL-Stunde nötig gewesen. «Uns liefs gut», meinte zum Beispiel die 13-jährige Winta aus Küttigen. «Ich kannte das Gelände schon ein bisschen vom letzten Jahr und wir übten auch auf der Schulhaus-OL-Karte unseres Dorfes. Anders ging der Rütihöfler Lehrer Christoph Hegi, selber aktiver Marathon-Läufer, vor: er hätte konditionell sicher keine Mühe, seinen Schülern zu folgen, jedoch lud er mit Martina Erne-Hotz eine im Dorf wohnhafte Senioren-OL-Läuferin in die Schulstunde ein. Sie vermittelte dann den Schülern die Tipps und Kniffs des Orientierens. Anna Lachenmeier, Lehrerin aus Wohlen, vertraute auf ihr eigenes Trainingsrezept: «Ich habe mit den Schülern vor allem die Ausdauer trainiert», meinte sie. «Einen Testlauf haben wir nicht gemacht».
Ueber 100 HelferInnen im Einsatz
Eva Martin, welche dem Aargauer sCOOL-Cup das erste Mal vorstand, war froh um die tadellosen Vorarbeiten ihrer Vorgänger. «Es gab wirklich nur noch wenige Dinge zum Optimieren,» meinte sie. «Ich musste mich also nicht noch mit grossen Aenderungen und Umwälzungen herumschlagen und auch im OK-Team gab es nur wenig Wechsel», so Eva Martin weiter. Sie war natürlich froh, dass sie auch auf einen grossen, sehr treuen Helferstab zählen darf: Ueber 100 Freiwillige, meist Pensionierte und Seniorinnen aus den acht Aargauer OL-Vereinen, waren verantwortlich, dass der Anlass reibungslos und ohne organisatorische Zwischenfälle ablief. Geduldig hielten die Starthelfer die Schüler zurück und noch geduldiger halfen Lotsen  den Irrläufern aus der Patsche, sprich, vom Baum am Rande der Tartanbahn an die Tribünentreppe und vom kniffligen Knotenpunkt im Schachenwald zurück zur Pferderennbahn. Am Schluss fanden alle den Weg, wenn auch nicht den kürzesten, wieder retour zum Ziel beim Rennbahngelände.
Kinder werden von der Basis abgeholt
Natürlich hat man beim Schweizer OL-Verband auch einen Hintergedanken mit der Durchführung der sCOOL-Cups in den Kantonen. «Wir machen das zwar mit Freude und Begeisterung», meinte der Aargauer OL-Verbandspräsident Christoph Wildhaber, «doch es wäre schön, der Tag würde auch Nachhaltigkeit zeigen! Heute holen wir die Kinder an der Basis ab, morgen laufen sie vielleicht auf einer der fest installierten Bahnen des «swiss-O-finder» in Aarau, Zofingen oder der geplanten Bahn in Baden und übermorgen stehen sie das erste Mal selber am Start eines richtigen OL’s – das wäre der Idealfall. Schön, wenn wir hier mit unserem sCOOL-Tag etwas in Bewegung setzen könnten», meinte ein zufriedener Christoph Wildhaber am Ende der Veranstaltung.
Die einzelnen Ranglisten können unter www.scool.ch eingesehen werden.
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